Vom 8. bis zum 11. Juni 2023 findet unter dem Titel „Traditions & Transitions“ in Leipzig eine viertägige, europäische Konferenz zur Rolle von selbstorganisierte Kulturinstitutionen in den aktuellen Transformationsprozessen statt. Der Kongress wird von der Moritzbastei und dem Kunstzentrum HALLE 14 gemeinsam mit dem europäischen Kulturnetzwerk Trans Europe Halls (TEH), anlässlich seines 40. Jubiläums, veranstaltet. Es werden über 200 Gäste aus ganz Europa erwartet.
Migration, Digitalisierung, Klimawandel, Krieg und Ressourcenkrise fordern uns alle heraus. Wie gehen wir mit unserer eigenen Geschichte, dem Erbe der verlassenen Gebäude um und wie transformieren wir unsere kulturellen Traditionen in die Zukunft, ohne unsere Wurzeln und Werte zu verlieren? Diese Fragestellungen sind nicht neu. In ganz Europa haben selbstorganisierte Initiativen immer wieder in ehemaligen Fabriken und anderen leerstehenden Gebäuden Kunst- und Kulturprojekte gestartet. Seit 1983 tauschen sie sich in dem europäischen Netzwerk Trans Europe Halls aus. Mit dieser Konferenz in Leipzig feiert das Netzwerk sein 40-jähriges Bestehen.
Die Konferenz wird am Donnerstag, den 8. Juni 2023, mit einem Vortrag der international bekannten Architektin Anupama Kundoo eröffnet. Als Pionierin für ressourceneffiziente und ökologische Bauprojekte baut sie vor allem in Indien. Nach dem Eröffnungsvortrag folgt eine Diskussionsrunde zur Energieeffizienz im Kulturbereich mit hochrangigen Personen aus der europäischen Kulturpolitik wie z.B. mit Nico Degenkolb (Referent für Kultur und Kreativwirtschaft des Goethe-Instituts) und Mariachiara Esposito (Kulturreferentin bei der Europäischen Kommission). Nach einem offiziellen Empfang im Rathaus durch Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke finden an den vier Tagen insgesamt 20 Vorträge und Workshops sowie zahlreiche weitere Veranstaltungen und Konzerte statt. Dazu zählen Workshops zur Geschlechtergerechtigkeit in der Musikszene, zur Unterstützung ukrainischer Kulturschaffender, zu neuen digitalen Strategien und zur Kreislaufwirtschaft im Kulturbereich. Der Freitag ist für alle offen und endet mit einem Comedy-Programm von Shahak Shapira und Konzerten mit sphärischen und jazzigen Klängen von Milonaut (Berlin) und OLUMA (Leipzig).
Das vollständige Programm sowie Konferenztickets sind online zu finden. Die Veranstaltung wird von der Moritzbastei Leipzig und der HALLE 14 – Zentrum für zeitgenössische Kunst Leipzig in Kooperation mit Trans Europe Halls organisiert. Die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und der Stadt Leipzig ermöglichen durch ihre Förderung den Austausch.
Trans Europe Halles ist eines der ältesten und dynamischsten Kulturnetzwerke in Europa. Es ist seit 1983 führend bei der Umnutzung verlassener Gebäude für Kunst, Kultur und Aktivismus. Das Netzwerk hat 135 Mitglieder in 39 verschiedenen Ländern in ganz Europa – von Spanien bis Georgien.
Moritzbastei ist Leipzigs bekanntestes Kulturzentrum. Im Herzen der Stadt verbinden sich hier historische Architektur und modernes Kulturleben in all seiner Vielfalt. 2022 feierte die Moritzbastei ihr 40-jähriges Bestehen. Seit 1993 ist sie Mitglied im Netzwerk Trans Europe Halls.
HALLE 14 – Zentrum für zeitgenössische Kunst befindet sich in einem Industriedenkmal auf dem Gelände der Leipziger Baumwollspinnerei. Seit 2002 ist sie Schauplatz, Denkraum und Produktionsort für zeitgenössische Kunst. Seit 2011 ist die HALLE 14 Teil den Netzwerkes Trans Europe Halls.